Das niederländische Unternehmen Picomel Nutrition ist nicht nur Experte bei der Entwicklung und Herstellung hochwertiger Flaschennahrung für Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder. Zugleich gehört es zu den europäischen Vorreitern in Sachen visionäre Fertigungsstrategie. Auch die Verpackung seiner Produkte verantwortet Picomel selbst und produziert eigens entwickelte Nahrung für Babys, die eine spezielle Diät benötigen. Vier von zehn Säuglingen in den Niederlanden erhalten Nahrung von Picomel.
Unternehmensgründer Jan Kees Verhage hat die „vertikale“ Fertigung des Herstellers entworfen. Sie ist die einzige Produktionsstätte dieser Art in den Niederlanden, die das Nachhaltigkeitszertifikat „BREEAM-NL Outstanding“ erhalten hat. BREEAM steht für „Building Research Establishment Environmental Assessment Method“ und ist eine Zertifizierungsmethode für nachhaltige Bauweise. Sie wurde vom Building Research Establishment (BRE) entwickelt und wird inzwischen in mehr als 80 Ländern weltweit angewendet. Insgesamt haben bereits fast 600.000 Projekte ein BREEAM-Zertifikat erhalten. Verhages Vision schloss auch innovative Maschinen ein.
Zur Realisierung dieser Ziele kontaktierte er den Maschinenbauer Van Mourik und die Automatisierungsexperten von OMRON: „Wir waren auf der Suche nach einem Spezialisten, der uns eine Automatisierungsgesamtlösung bieten konnte. Außerdem benötigten wir vom Konzeptnachweis bis zur Realisierung des Projekts starke technische Unterstützung. Unsere Ansprechpartner bei Van Mourik empfahlen uns OMRON. Die Lösungen dieses Anbieters waren die perfekte Antwort auf die Herausforderungen, die wir zu bewältigen hatten.“
Intuitive Bedienung, hohe Kapazität, geringe Stellfläche
Picomel, Van Mourik und OMRON arbeiteten eng zusammen, um einen völlig neuen Maschinentyp zu entwickeln. Um den Anforderungen und auch Schwierigkeiten des Marktes gerecht zu werden, legte Picomel diverse Vorgaben fest: So sollte die Maschine hohe Kapazität bei geringer Stellfläche haben und zudem schnelle Umrüstungen ermöglichen. Außerdem sollte die Verarbeitung verschiedener Formate und Dosengrößen gewährleistet sein. Hinzu kam der Wunsch nach intuitiver Bedienung, sodass Anwender keine intensive und komplexe Schulung absolvieren müssen. Last but not least sollte die neue Maschine skalierbar sein, keine Abfälle und weniger Lärm als vergleichbare Technologien verursachen.
Vertikale Produktion spart Platz und Kosten
Verhage führt aus: „Jeder zusätzliche Quadratmeter Grundfläche verursacht weitere Kosten. Wir wollten durch den Bau einer vertikalen Produktion Platz und Kosten sparen. Außerdem brauchten wir kompaktere Maschinen. Deshalb haben wir uns mit den Maschinenbauern von Van Mourik und den Technologieexperten von OMRON zusammengesetzt. Das Ergebnis ist unsere Servomatic-Maschine, eine voll integrierte Dosenpulverabfüll- und Verschließmaschine mit der weltweit kleinsten Stellfläche von sechs Quadratmetern, die gleichzeitig mit Top-Leistung punktet. Eine herkömmliche Fertigungsstätte würde vier- bis fünfmal mehr Platz benötigen, um die gleiche Kapazität zu erreichen.“
Martin Dannenberg, Geschäftsführer bei Van Mourik Yeast and Packaging, schließt sich an: „Nach eingehender Analyse haben wir festgestellt, dass wir für die Steuerung dieses Prozesses Servotechnik benötigen. Dank dieser Steuerung und da sich die Maschine relativ einfach auf andere Formate umrüsten lässt, können wir eine vertikale Inbetriebnahme erreichen. Das bedeutet, dass wir in sehr kurzer Zeit von Null auf volle Betriebskapazität kommen.“