Kleine Aufgaben, große Wirkung: Automatisierte Materialzuführung bringt Effizienz- und Wettbewerbsvorteile
Veröffentlicht am 18. Juni 2024 in Flexible Manufacturing
Ja, es mag zunächst einfacher und billiger erscheinen, Mitarbeiter mit dem Auffüllen von Rohstoffen oder der Zuführung von Komponenten zu beauftragen, als in Automatisierung zu investieren. Allerdings verpassen Entscheider so auch viele Vorteile, die automatisierte Zuführung und Handhabung am Band in Bezug auf Effizienz, Produktqualität, Skalierbarkeit sowie Gesundheit und Sicherheit bieten kann. Angesichts des Drucks, den der grassierende Fachkräftemangel auf fertigende Unternehmen ausübt, ist diese Sichtweise zudem überholt.
Sinkende Bevölkerungszahlen, weniger Arbeitskräfte
Autonome und kollaborative Technologien schaffen Abhilfe
Kollaborative Roboter (Cobots) und autonome mobile Roboter (AMR) sind zwei Automatisierungswerkzeuge, die dieser Entwicklung entgegenwirken können. Sie werden sich künftig bei automatisierten Zuführungs- und Handhabungsstrategien immer mehr durchsetzen. Diese hochentwickelten Maschinen vereinen menschliches Fachwissen mit maschineller Präzision und läuten eine Ära ein, in der Automatisierung nicht nur ein nettes Werkzeug, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der Fertigungsqualität ist.
Nach der vierten industriellen Revolution, geprägt vom Zusammenspiel digitaler Technologien mit physischen Systemen, bewegt sich die Fertigungsindustrie nun in Richtung Industrie 5.0. Hier arbeiten Roboter und Maschinen an der Seite von Menschen, während Ziele wie Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit eine weitere Dimension hinzufügen. Cobots nehmen mit ihren kollaborativen und anpassungsstarken Fähigkeiten eine wichtige Rolle ein.
In Technologie investieren, Leistungen steigern
Agile und flexible AMR, die sich präzise und unfallfrei durch dynamische Produktionslandschaften bewegen und Komponenten genau dann und dorthin liefern, wo sie benötigt werden, sind ideale Kandidaten für die Integration in Materialfluss- und Logistiksysteme. Fortschrittliche AMR und Cobots helfen, Leistungen zu verbessern, Abläufe effizienter zu machen und das Wertschöpfungspotenzial zu erhöhen. Durch LiDAR und „Simultaneous Localisation and Mapping“ (SLAM) lassen sich etwa autonome Navigationsfähigkeiten weiter verfeineren, was Fahrtrouten optimiert und Zykluszeiten minimiert. Diese gesteigerte Effizienz und Reaktionsfähigkeit hilft Herstellern, sich schnell an veränderte Nachfragemuster und Produktionsanforderungen anzupassen.
Doch damit nicht genug: Synergien zwischen Cobots und AMRs lassen sich auch für betriebliche Optimierung und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit in der Produktion nutzen. Unternehmen, die auf die sich ergänzenden Stärken beider Robotersysteme setzen, können ein nie dagewesenes Maß an Agilität, Effizienz, Produktivität und Qualität bei Nachschubprozessen in der Fertigungslinie erreichen.
Praxisbeispiel Fischer Gears
Die Vorteile der Cobot-Technologie zeigen sich bei Getriebehersteller Fischer Gears: Hier hatte die Einführung von OMRON TM-Cobots erhebliche Auswirkungen auf die Produktionseffizienz, die Auslastung der Mitarbeiter sowie die Gesamtrentabilität. Durch die automatisierte Beschickung von CNC-Maschinen mit Metallteilen konnte Fischer Gears seine Produktionslinie optimieren und einen reibungslosen Betrieb sogar außerhalb der regulären Arbeitszeiten ermöglichen. Diese Effizienzsteigerung verschaffte dem Hersteller signifikante Wettbewerbsvorteile bei Aufträgen verschiedener Größe.Wichtige Erkenntnisse für künftige Automatisierungsvorhaben
- Zunächst einmal ist es wichtig, Engpässe zu ermitteln, ineffiziente Arbeitsabläufe zu analysieren und den potenziellen ROI zu bewerten, um eine Übereinstimmung mit den Unternehmenszielen sicherzustellen. Nur wer die Hürden manueller Handling-Prozesse versteht, kann wirksame Strategien entwickeln, um sie zu überwinden.
- Zweitens lohnt es sich, bei Investitionen in neue Technologien nicht vorrangig Angst zu haben, dass Projektkosten in die Höhe getrieben werden. Intelligente Bildverarbeitungssysteme und Sicherheitsfunktionen verbessern beispielsweise die Effektivität und Zuverlässigkeit automatischer Feeding-Systeme, sorgen für reibungslosen Betrieb und mindern potenzielle Risiken. Die Vorteile überwiegen.
- Last but not least ist eine kontinuierliche Überwachung und Optimierung automatisierter Prozesse für den langfristigen Erfolg unerlässlich. Mithilfe regelmäßiger Performance- und Datenanalysen lassen sich Verbesserungspotenziale erkennen und kontinuierliche Innovationen in der Automatisierung vorantreiben.